02/11/2017
Tokio
Am Stadtflughafen von Tokio ging alles geht schnell und organisiert. Wir haben den Bus in die Stadt genommen und konnten dabei einen ersten Eindruck von der japanischen Ordnungsliebe bekommen. Vier Angestellte (einer mit Mikro und Lautsprecher) plus Digitalanzeigen und Schildern organisieren die sachgemäße Abfahrt von acht Reisenden. Es werden zwei kleine Schlangen auf dem Bürgersteig gebildet, das Gepäck in eine gerade Linie gebracht, Tickets zweimal gecheckt. Nachdem das Gepäck verstaut ist, verbeugen sich die Helfer vor dem Bus, der (natürlich) pünktlich abfährt. Durch einen endlosen Tunnel sind wir unter der halben Stadt durchgefahren und direkt vor dem Bahnhof Shinjuko wieder ans Tageslicht gekommen.
Der verwirrende Bahnhof ist in zwei Shopping- und Büro-Hochhäusern integriert, die von einer Überführung getrennt sind, und erstreckt sich über mehrere Etagen. Im 4. Stock liegt ein Busbahnhof und zwei U-Bahn Stationen sind unterirdisch angeschlossen. Unser Hotel liegt in einer kleinen Gasse nur wenige hundert Meter entfernt. Bis dahin sind wir schon an drei Starbucks vorbei gekommen. Das Hotel ist in einem ehemaligen Apartmenthaus für Pygmäen untergebracht. Die Zimmer sind wirklich winzig. Mit Gepäck kann man sich kaum bewegen. Die Toilette ist eine Plastikkabine aus einem Stück, in der man sich auch ohne Gepäck nicht bewegen kann.
Das Straßenbild ist extrem aufgeräumt und durchorganisiert. Alles ist mehrfach beschriftet und beschildert. Vor jeder Baustelle steht ein Baustellenentschuldiger mit Lautsprecher, der Passanten anweist links oder rechts zu gehen und sich mit Verbeugungen dafür bedankt. Rund um den Bahnhof ragen Hochhäuser auf. Doch in den Nebenstraßen ist noch Platz für flache, kleine Häuser. Immer wieder kamen wir durch Restaurantstraßen, deren kleine Bars mit ihren großen Laternen, kurzen Vorhängen und Holztheken ziemlich japanisch aussahen.
Das südlich anschließende Harajuku ist sehr geschäftig. Hier ist alles sehr westlich-international. Die kleine Einkaufsstraße Kashitadori ist immer von Teenagern überfüllt, die sich hier für die schrägsten Kreationen des Waffel-Hypes anstellen.
In den Nebenstraßen gibt es viele Boutiquen und schön gemachte Cafés. Auf der prächtigen Omote-Sando reihen sich Edelshops wie Gucci, Prada usw. in super moderner Architektur aneinander. Zwischendrin gibt es kleine Museen und jede Menge Restaurants. Wenn die Straße nicht voller Japaner wäre, könnte man sich auch in New York wähnen.