Bolivien & Peru 2008/2009

12/12/2008 bis 12/01/2009

12/12/2008

La Paz

Wie erwartet, waren wir Ewigkeiten unterwegs. Diese 30 Stunden waren aber nicht das Schlimmste. Auf unserem Zwischenstopp am Flughafen von Lima wurde uns mitgeteilt, dass unser Gepäck leider zur Hälfte verschwunden sei. Da sei nichts zu machen, es wäre einfach nicht da. Wir müssten uns von La Paz aus darum kümmern.

So durften wir zum Schluss noch ein paar grauenhafte Stunden damit verbringen, zu überlegen, welchen Rucksack wir lieber verloren hätten und wie wir ihn wieder zurück bekommen könnten. Nach diesem üblen Start hatten wir den Anfang des Urlaubs schon begraben. Aber erstaunlicherweise hatte die Dame vom Schalter am Ende Recht. Anstatt uns mit unserem Gepäck zu helfen, hat sie uns freundlicherweise mit "Don't worry" aufgeheitert. Und tatsächlich, in La Paz waren beide Rucksäcke da.

Und der Fahrer von unserem Hotel war sogar auch da. Bei Nacht konnten wir zwar das Ausmaß von La Paz kaum ermessen, aber die im Nebel versunkenen Straßen, in denen die Hunde um den Müll kämpfen, gaben eine tolle Kulisse ab. Unser Hotel Rosario ist im Indigena- und Marktviertel gelegen, wo sogar nachts um 4 noch Gewusel herrschte.

13/12/2008

Nach einer kurzen Nacht, in der wir vermutlich wegen der Höhe (ca. 3500m) kaum zur Ruhe gekommen sind, konnten wir schon vom Fenster aus die erste bolivianische Hochzeit beobachten. Samstag scheint ein äußerst beliebter Tag dafür zu sein. Das Frühstück im Hotel war super, es gab sogar frische Brötchen. Das Hotel macht ohnehin einen sehr guten Eindruck.

Bei unserem ersten Rundgang durch die Stadt haben wir die Höhe dann richtig zu spüren bekommen. Keine Straße ist hier ebenerdig. La Paz erstreckt sich über einen großen Talkessel, an dessen Rändern sich unverputzte Häuser wie Taubenlöcher ausbreiten. Das Gelände ist so wild zerfurcht, dass es mitten in der Stadt Steilklippen gibt. Man kann um einen Block gehen und dabei nur bergauf gehen - den Stadtplan hat Escher entworfen.

Das Hotel liegt mitten im Indigena-Viertel. Die Straßen sind von kleinen Ständen gesäumt, an denen die Frauen in ihren typischen Trachten alles von Obst über Pümpel bis zu weißer Toblerone feilbieten. In den Straßen des sogenannten Hexenmarkts kann man auch seine Lust nach getrockneten Lama-Babys oder Häuten von allem, was selten ist, stillen. Wir haben es bei halbchristlichen Devotionalien belassen.

Die bunten Trachten der Frauen bestehen zuallererst aus dubiosen, quadratischen Röcken. Sie sind zwar hübsch bunt, aber für die geringe Größe der stämmigen Frauen doch sehr umfangreich. Wir haben noch nicht herausgefunden, ob der Rock die Form selbst erzeugt. Der Oberkörper wird mit bunten Decken umwickelt. Den Abschluss macht ein hoher, runder Hut, der kokett auf dem Kopf getragen wird, und dabei so hoch sitzt, dass es keinem Schutzzweck dienen kann. Die Männer haben eine ausgeprägte Liebe zu Trainingsanzügen entwickelt.

Weite Teile der Stadt sind gleichzeitig verfallen und belebt. Viele Häuser stammen noch aus älteren Zeiten und sind mit allem erdenklichen Zierrat versehen, der langsam verwittert. Die neueren Gebäude entbehren meistens auch noch dem Charme des Verfalls und sind einfach nur unansehnlich.

Um der Höhe etwas entgegenzusetzen, halten wir es wie die Einheimischen und trinken Unmengen Koka-Tee. Schwer zu sagen, ob es wirkt. Bei zwei älteren Herren im Cafe hat hingegen Selbstgebrannter so gut gewirkt, dass sie uns einen traditionellen Tanz vorgeführt haben.

Glücklicherweise hat sich das Wetter als viel besser herausgestellt, als erwartet. Es ist so sonnig, dass ich die Farbe in ungünstige Richtung gewechselt habe. Der Regen kommt aus heiterem Himmel, ist aber schnell wieder vorbei.

Nach einem ganzen Tag Lauferei sind wir schon am frühen Abend ins Bett gefallen und haben stolze zwölf Stunden geschlafen. Am Sonntag wurde komischerweise nicht geheiratet. Die Märkte waren zwar immer noch voll, aber die meisten Läden hatten geschlossen. Dadurch bekam die Stadt etwas trostloses. Inbesondere der Prado, die Prachtmeile von La Paz mit vielen Geschäften, hatte nichts zu bieten.

Heute Abend werden wir uns nach Süden in Richtung Uyuni aufmachen. Wir freuen uns schon auf zwölf Stunden Nachtbus statt Hotel. Ab morgen sind wir auf einer dreitägigen Tour durch den Salar de Uyuni, eine gigantische Salzwüste im Hochland. Es wird noch höher und viel kälter, aber für die grandiose Landschaft, die uns erwartet, ist das kein schlechter Preis.

15/12/2008

Salar de Uyuni

18/12/2008

Wieder La Paz

20/12/2008

Coroico

22/12/2008

Copacabana

23/12/2008

Titicacasee - Isla del Sol

24/12/2008

Puno, Peru

25/12/2008

Islas Flotantes & Taquile

26/12/2008

Cusco

28/12/2008

Machu Picchu

29/12/2008

Heiliges Tal

31/12/2008

Arequipa

03/01/2009

Cañon de Colca

04/01/2009

Nazca

06/01/2009

Huacachina

08/01/2009

Pisco, Islas Ballestas

10/01/2009

Lima

13/01/2009

Mancora