Wir mussten mal wieder in aller Frühe los: Um sechs Uhr konnten wir auf der ersten kurzen Etappe von unserer kleinen Insel nach Coron City einen tollen Sonnenaufgang erleben. Anschließend sind wir von einem Jeepney zum winzigen Flughafen von Busuanga gekarrt worden und nach Manila geflogen. Dort konnten wir wieder ein paar Stunden am Domestic Airport verbringen, bevor wir nach Cebu weiterfliegen konnten. Vom Flughafen aus sind wir mit einem Taxi drei Stunden lang die Insel bis ans Nordende entlanggefahren. Der Taxifahrer hatte ein nicht überhörbares Faible für ganz schlimme, deutsche Dancefloor-Lieder. Bei Sonnenuntergang sind wir seinem Autoradio endlich entkommen und haben ein Schiff für die Überfahrt nach Malapascua angeheuert. Glücklicherweise haben wir dort direkt beim ersten Hotel eine Hütte bekommen.
18/01/2006
Bei hellem betrachtet wirkt die Insel noch kleiner als bei unserer nächtlichen Ankunft. Leider hängt hier zum ersten mal eine dichte Wolkendecke vor der Sonne. Als Trostpflaster gibt es hier ein sehr gutes italienisches Restaurant und viele Highlights unter Wasser.
Wir haben die Tauchsaison mit einem Nachttauchgang eröffnet und konnten dabei endlich die heiß ersehnten Mandarin-Leierfische und massenweise – diesmal mit bloßem Auge erkennbare – Seepferdchen von unserer Wunschliste streichen. Bei unseren Tagestauchgängen war die Sicht zwar nicht so berauschend, dafür gibt es hier riesige Sepien, Anglerfische, Porzellankrebse und Haie, die wir bei der Unterquerung einer kleinen Insel in einer Höhle beobachten konnten.
21/01/2006
Die letzten Tage auf den Philippinen haben wir in aller Ruhe mit Nichtstun, Spaziergängen auf den Irrwegen im Inselinneren und regelmäßigen Huldigungen an das italienische Restaurant verbracht. Leider konnten wir auch den Preis für die schlechtesten Cocktails der Welt verleihen.
Der Rückreisetag selbst war von vornherein dazu bestimmt, die gesamte Erholung der vergangenen Wochen zunichte zu machen. Um halb sechs morgens sind wir im Schein unserer Taschenlampe schwer bepackt zum Strand marschiert und zum letzten Mal mit einem der unvermeidlichen Auslegerboote in See gestochen. Während der halbstündigen Überfahrt konnten wir die Sonne aufgehen sehen. Da die Filippinos kein besonderes Engagement an den Tag legen, Anlegerstege zu bauen, oder Fahrrinnen auszubaggern, geht das Ab- und Anlegen mit den Auslegerbooten immer mit ewigem Manövrieren mit langen Bambusstangen einher. So sah dann auch unser Abschied von der Visaya-See aus. Nur pures Glück hat Schlimmeres verhindert, als wir bei Wellengang über eine Hühnerleiter ans Festland gingen.
Der Fahrer für die Strecke zurück nach Cebu ist wohl schon am Vorabend nach Maya gefahren, wo er uns schlafend in seinem Wagen erwartete. Nach drei Stunden Fahrt, nur noch 20 Minuten vom Flughafen entfernt, hat uns das Glück in Form einer Schraube verlassen, die plötzlich ihren angestammten Platz in der Bremse aufgab. Hier konnten die Philippinen mit einem ausgeprägten Talent für Notbehelfe und spontane Einsatzbereitschaft glänzen: Unser Fahrer hat keine Sekunde gezögert und den Reifen abmontiert, um dem Problem näher zu kommen. Als das Problem feststand ist ein vom Straßenrand herbei gepfiffener Bursche mit einer Hand voll Kleingeld losgerannt, um Ersatz für die Schraube zu besorgen. Dicke und Länge wurden grob mit dem Finger gemessen. Tatsächlich sprang er nach einiger Zeit mit einer passenden Schraube von einem vorbeifahrenden Jeepney. Die restlichen Meter zum Flughafen verliefen ruhig.