Chile & Argentinien 2018/2019

15/12/2018 bis 11/01/2019

16/12/2018

Santiago

18/12/2018

Puerto Natales

19/12/2018

Torres del Paine Trek

25/12/2018

El Calafate

27/12/2018

El Chalten, Fitz Roy

28/12/2018

Cerro Torre

29/12/2018

Buenos Aires

Es war kurz davor, dass uns Wind und Wandern auf die Nerven ging. Daher haben wir unseren Urlaub ein paar tausend Kilometer weiter nördlich in Buenos Aires fortgesetzt.

Der Anflug über die endlose Stadt war ziemlich beeindruckend - ein gigantisches, orange und weiß glitzerndes Netz in der Dunkelheit. Der Stadtflughafen Aeroparque ist so in die Uferlinie integriert, dass die Angst vor einer Wasserlandung vom Grauen vor einer Notlandung auf einer Hauptstraße abgelöst wird. Allerdings gibt es vermutlich keine geeigneteren Straßen dafür als die in BA. Am Ende war es natürlich doch die Landebahn.

Dafür war es nicht weit bis zu unserem „Hotel Costa Rica“, das in einem schönen alten Haus im Viertel „Palermo“ untergebracht ist. Auch wenn es sehr spät war, konnten wir uns zum ersten Mal seit langem auf eine Nacht ohne gestellten Wecker freuen.

30/12/2018

Buenos Aires ist ziemlich groß. Allein der Weg bis zur nächsten U-Bahn war eine Wanderung. Aber wir waren ja gut im Training. Wenn man die Buslinien durchschaut hat, kommt man mit deutlich weniger Laufen ans Ziel. Aber das hat bei uns zwei Tage gedauert.

Im „Microcento“ bietet die „Plaza de Mayo“ einige Sehenswürdigkeiten. Der Präsidentenpalast ist berühmt für seinen rosa Anstrich. Das Rathaus sieht aus wie eine Kolonialkirche, die Kathedrale sieht aus wie ein klassizistisches Rathaus. Ansonsten beherbergt alles, was irgendwie prächtig aussieht, eine Bank.

Da Sonntag war, konnten wir im angrenzenden „San Telmo“ den Straßenmarkt besuchen. Über Dutzende Blocks waren Verkaufsstände aufgebaut, wo viel Selbstgemachtes und Antiquitäten angeboten wurden. Leider passten keine Marmorbüsten mehr in unsere Rucksäcke.

Bevor wir uns der schwierigen Aufgabe ein Restaurant fürs Abendessen auszuwählen stellten, haben wir etwas besonders argentinisches getan, was eigentlich täglich erledigt werden will: Eisessen. Man muss in BA selten mehr als einen Block laufen, um eine Eisdiele zu finden. Dort findet man dann zehn verschiedene Sorten „Dulce de Leche“ (Milchkaramell) mit Schokolade, Mandeln, Karamell („Super Dulce de Leche“) und allem, was noch mehr Kalorien in ein Bällchen bringt. Man weiß, dass es falsch ist, aber dieser Zucker bricht den eisernsten Willen. Das Abendessen war ein erster Schritt des steinigen Wegs, seinen Körper auf argentinisches Essen umzustellen: Fleisch (nicht unbedingt gut, Hauptsache viel), Fritten, ggf. halb gegartes Gemüse.

31/12/2018

Der Silvestertag war vielleicht nicht der beste Tag, um das Shopping- und Ess-Viertel „Palermo Soho“ zu erkunden. Es wirkte recht ausgestorben, was aber auch am Montag gelegen haben könnte. Viele Geschäfte haben hier sonntags und montags zu. Trotzdem ist es ein nettes Viertel, in dem wir eine Weile durch die Straßen gelaufen sind und uns angesichts der vielen Cafés ärgerten, dass man nur einmal am Tag frühstückt.

Den Nachmittag haben wir auf dem berühmten Friedhof „Recoleta“ verbracht. Dort gibt es auf der Fläche eines halben Stadtviertels tausende Mausoleen und Gruften. Manche wurden zwar in jüngerer Zeit noch benutzt, aber die meisten Gräber sind um die 100 Jahre alt. Damals wollten die gut betuchten Familien mit schicken Art Deco- oder Jugendstil-Gruften auch nach dem Tod ihre Nachbarn ausstechen. Heute liegen viele der Gebäude recht verwahrlost da, und man kann durch gesprungene Glastüren die Särge in ihren Regalen sehen. In kleinen Bilderrahmen sieht man auch wer hier liegt. Wenn nicht so viele Touristen nach dem Grab von Evita suchen würden, könnte man eine Menge Zeit damit verbringen durch die morbiden Gassen zu schlendern.

Der Jahreswechsel war nicht der Rede wert. Wir waren in Soho essen. Es gab „argentinisch“, sogar gar nicht mal schlecht. Falls es BA Feuerwerk gegeben hat, dann woanders. Bei uns gingen zwei Böller hoch, alle haben angestoßen und sind dann schlafen gegangen. Zumindest voll unterroristisch.

01/01/2019

Wir hätten uns stark betrinken sollen, damit wir den Tag komatös im Bett hätten verbringen können. Denn das schienen alle anderen so zu handhaben. Am 1. war alles geschlossen und wir hatten schon Mühe ein Café zum frühstücken zu finden.

Daher haben wir eine extra lange Busfahrt ins alte Viertel „La Boca“ gemacht. Dort gibt es eine Straße mit bunt angemalten Bruchbuden, die durch die vielen Touristen noch bunter wird. Es war so heiß, dass wir von Schatten zu Schatten hüpfen mussten. Die Sehenswürdigkeit von La Boca war genauso schnell erschöpft wie wir selbst.

Abends haben wir das neue Jahr mit leckerem Hummus bei einen Israeli begonnen. Eine wohltuende Abwechslung. Der Wirt hat uns erklärt, dass alle Touristen am dritten Abend herkommen würden, weil sie kein Fleisch mehr sehen könnten.

02/01/2019

Am 2. kam endlich wieder Leben in die Stadt. Alles hatte wieder geöffnet und Palermo bot mehr als nur herunter gelassene Rollläden. Ein zäher Regen hatte die Bürgersteige leer gefegt und arbeitete noch an der Beseitigung der allgegenwärtigen Hundehaufen, als wir ins Museum für Lateinamerikanische Kunst geflohen sind. Die Überquerung der zwölfspurigen Straße nahm etwas Zeit in Anspruch. Aber der Besuch war durchaus lohnenswert, sollte jedoch ohne Winterkleidung nicht allzu lange sein, falls man nicht im Anschluss das nahegelegene Krankenhaus besuchen möchte.

Als aufgehört hatte zu regnen, sind wir im Japanischen Garten spazieren gegangen. Dort gab es ein paar Teiche und rote Brückchen, chinesische Klänge aus dem Lautsprecher. Überhaupt wirkte alles eher chinesisch. Aber aus dieser Entfernung nach Ostasien macht es vielleicht nichts aus. Zumindest hat die Gemeinde der japanischen Umsiedler einen großen Stein aufgestellt und damit ihren Segen gegeben.

Wir wollten den Tag auch japanisch beenden und sind ins Viertel „Palermo Hollywood“ (Soho reicht wohl nicht) gefahren. Dort gibt es viele Kneipen mit endlosen Sorten Craft Beer vom Fass und aufgemotzte Club-Restaurants. Die japanische Noodle Bar war schon mit ihren Graffitis mit Mao- und Fahrrad-Motiven verdächtig unjapanisch. Die Nudelsuppen haben das leider bestätigt. Vielleicht ist „japones“ einfach der argentinische Ausdruck für „asiatisch“ oder „weit weg“?

03/01/2019

Iguazu-Wasserfälle

05/01/2019

Campeche, Florianópolis