Mittags sind wir von einem Fahrer der Jungle Junction abgeholt worden. Die Fahrt ging erst über eine gute Straße Richtung Westen, bis wir unvermittelt in die Pampa abgebogen und auf den Sambesi zugefahren sind. Dort musste sich der Pickup über eine schmale Sandpiste durch einen vertrockneten Buschwald kämpfen. Am Fluss wurden wir schon von zwei Mokoros - schwere Einbäume, die im Stehen gerudert werden - erwartet, die uns auf unsere Insel bringen sollten.
Die Jungle Junction ist eine große Sandbank im Sambesi. Auf der Insel gibt es nur ein paar einfache, aber schön gezimmerte Hütten auf Stelzen. Von unserer großen Terrasse aus können wir einen wunderschönen Blick über die Uferböschung auf den Fluss werfen. Fernab von der nächsten Straße und ohne Strom kann man in diesem Idyll die ganze Ruhe und Schönheit der Natur genießen: nachts explodiert der Sternenhimmel, morgens wird man von unzähligen Vögeln geweckt, auf dem Fluss sind wir mit den Mokoros durch den Sonnenuntergang geschippert und in die Bar dringt das Grunzen der (unsichtbaren) Hippos.
Die Dusche wird mit Holz geheizt (und ist kochend heiss), und wenn die Kuhglocke geht, ist das Abendessen für die fünf Gäste fertig. Die Hütten und Einrichtungen sind liebevoll in lokaler Bauweise aus Naturmaterialien gebaut. Die Insel ist dicht bewachsen und wird labyrinthartig von frisch gerechten Sandwegen durchzogen, die die einsam gelegenen Schlafhütten mit den Ess- und Barhütten verbinden. (Jede Nacht hält jemand Wache, um verirrte Gäste aufzugabeln.) Nachts wird alles von Kerzen beleuchtet, in deren Schein sich beim Abendessen manchmal kleine Raub- oder Meerkatzen wagen.
Wer sich nicht ausschließlich dem Nichtstun widmen will, wird mit Ausflügen versorgt. Beim “Bird-Watching” haben wir zwar weniger Vögel als schon vom Bett aus gesehen, aber der lange Spaziergang durch den Busch war dennoch interessant. Anschließend sind wir ins Dorf der Angestellten geführt worden. Dort konnten wir ein unergiebiges Gespräch mit dem stellv. Dorfältesten führen. Später wurden wir von einer Familie bekocht. Wir jeden Tag im Dorf gab es Maisbrei (Nshima). Mit den Händen wird daraus ein kleiner Fladen geformt, mit dem man die zahlreichen Beilagen aufnimmt. Der nahrhafte Brei versetzt einen in kürzester Zeit in Tiefschlaf, was die afrikanische Mittagspause automatisch zur Siesta werden lässt.