Von Phnom Penh aus sind wir als Einstimmung auf das Mekong-Delta mit dem Schiff zurück nach Vietnam gefahren. Während der sechstündigen Fahrt (im langsamen Boot) wird der Fluss langsam breiter. Anstatt aber endgültig zu einem riesigen Strom zu werden verzweigt sich der Mekong immer weiter in neue Flüsse, bis schließlich die gesamte Südspitze Vietnams zu fruchtbarem Schlamm wird.
Die nächste Stadt hinter dem kambodschanischen und dem vietnamesischen Grenzanleger ist Chau Doc. Über wirre Kanäle, an deren Ufern waghalsige Behausungen auf Stelzen ins Wasser wachsen, erreicht man diese größere Grenzstadt. Auf dem Fluss schwimmen malerisch Inseln aus Wasserhyazinthen und Müll vorbei. Der Reiseführer hebt zwar die multikulturelle Atmosphäre des Orts hervor, da hier Kirchen, Moscheen und Pagoden gemeinsam stehen, erzeugt damit aber ein etwas zu schmeichelhaftes Bild. Die Kirche verschlägt einem mit ihrer Unansehnlichkeit den Atem. Die Moscheen haben wir nicht gesehen. Als einzige verbleibende Attraktion sind wir den Markt hoch und runter gelaufen. Man ist hier auf Fischereiprodukte spezialisiert, die für Außenstehende in die Kategorie Mutproben fallen.