30/10/2003
Antigua Guatemala
Obwohl wir Iberia für eine gute, europäische Fluglinie gehalten haben, mussten wir Gegenteiliges feststellen: Die Flugzeuge waren nicht nur steinalt sondern sind auch seit dem Jungfernflug nicht mehr geputzt worden.
Davon abgesehen war der einstündige Aufenthalt am Flughafen von Miami der schlimmste und gastunfreundlichste Zwischenstopp, den wir je im Ausland hatten: Erst fragt der Zollbeamte im Staccato, “Why are you here?”, (womit er wohl meinte, “Why don‘t you go away?") und dann wurden uns von einem Hampelmann mit Drogenspürhund die Sandwiches und Äpfel abgenommen. (Alles bei einem Transit-Zwischenstopp ohne Einreise wohlgemerkt).
Insgesamt konnten wir auf allen drei Flügen einige Stunden Verspätung sammeln. Entschädigt wurden wir dafür durch den angenehmen Empfang in Guatemala: Ein Touristen-Informations-Stand, eine Bank zum Geldwechseln und ein Busschalter nach Antigua inkl. freundlichem Personal im Umkreis von 30 Schritten.
Nach 75 Minuten (für 45km!) wurden wir direkt vor unserer sorgfältigst ausgewählten Unterkunft abgesetzt und ins Koma entlassen.
31/10/2003
Das Allerheiligen-Fest haben wir in Santiago Sacatepequez verbracht, das dort sehr traditionell gefeiert wird: Die Leute aus dem Dorf fertigen in monatelanger Arbeit bis zu sieben Meter hohe Flugdrachen aus Bambus und Papier. An Allerheiligen werden sie auf den Friedhof geschleppt und man hofft auf guten Wind, damit sie auch fliegen. Das Ganze soll einerseits Kommunikation mit den Verstorbenen ermöglichen und andererseits böse Geister fern halten. Also ein durch und durch christliches Unterfangen.
Die Angelegenheit hat starken Volksfestcharakter, da der Friedhof mit einer großen Bühne und hunderten von Fressständen aufgemotzt wurde. Der Reiseführer versprach, dass der Friedhof anschließend wie ein Schlachtfeld aussehe. Das können wir bestätigen. Vor allem die Leute, die versuchten ihre kleinen mitgebrachten Drachen steigen zu lassen, mussten über viele Gräber hüpfen, ehe sie es geschafft hatten.
Neben den tiefen Einblicken in einheimische Gepflogenheiten konnten wir eine Menge über Busfahren in Guatemala lernen. Die letzten wenigen Kilometer bis zum Dorf mussten wir auf einer Schotterpiste zurücklegen, die gerade ein bisschen zu schmal für einen Bus und ein weiteres Fahrzeug ist. Dementsprechend schleppend gestaltet sich das vorankommen im Bus bei Gegenverkehr.
31/10/2003
Grrrr. Der Bericht, der hier eigentlich stehen sollte, wurde vor wenigen Minuten von einem Stromausfall vernichtet. Deshalb werde ich wohl auf den geschichtlichen und kulturellen Hintergrund Antiguas verzichten und direkt zum Wesentlichen kommen.
In diesem niedlichen, kleinen Städtchen gibt es hervorragende Erdbeertorten, viele alte Klosterruinen und den edelsten McDonalds Mittelamerikas (“Raucherbereich im Atrium” mit Springbrunnen und tropischer Bepflanzung!).