Leider hatten wir nicht genug Zeit von Ranomafana aus weiter nach Südwesten zu fahren. Denn dort gibt es noch einige interessante Nationalparks. Stattdessen mussten wir dieselbe Strecke zurück ins zauberhafte Antsirabe fahren. Am folgenden Tag ging es weiter nach Morondava an der Westküste.
Im Laufe des Tages haben wir langsam das Hochland verlassen. Die Übergangsregion war nur wenig besiedelt, dafür umso stärker erodiert. Bäume sahen wir nur noch selten, stattdessen das endlose Schimmern der hellgelben Gräser, die die kahlen Hügel überzogen.
In einer breiten Flussebene fing das Flachland an. Mit dem Flusswasser wird Reis angebaut. Immer häufiger mischten sich grüne Felder zwischen die dürren Bäumchen. Später führte die Straße durch leuchtend grüne Reisfelder, auf denen fleißig gearbeitet wurde - ein sehr asiatischer Anblick eigentlich.
Das ging insgesamt an die zehn Stunden so. Und alle 100m wartete ein Schlagloch, bis endlich die ersten Baobabs majestätisch über den Felder aufragten. Neben den Lemuren sind diese dicken Bäume das zweite Wahrzeichen Madagaskars. Kurz vor Morondava sind wir von der „guten Straße“ auf eine Sandpiste abgebogen. Sie führt zur berühmten Allée des Baobab. An einem kurzen Stück der Piste stehen links und rechts Dutzende dieser schönen Bäume - jeder um die 25m hoch. Die fetten Stämme können endlos Wasser speichern und haben locker sechs oder mehr Meter Umfang. Sie sind circa 800 Jahre alt. Dank gutem Timings konnten wir in der goldenen Abendsonne zwischen den Giganten spazieren gehen.
In Morondava sind wir in einem in die Jahre gekommenen Bungalow am Meer untergekommen. In den Straßen gibt es kleine Bars aus Wellblech, überall plärrt laut Musik, das Meer rauscht ein paar Meter weiter - wieder eine andere Welt.