Der Rückweg über dieselbe Strecke hat wieder fast den ganzen Tag gedauert. Am Straßenrand waren die Gräber einer hier ansässigen Volksgruppe zu sehen. Die Toten werden zwar einfach vergraben, aber der Ort wird mit einer großen Mauer geschützt. Darauf werden wichtige Episoden aus dem Leben der Verstorbenen mit Wandgemälden festgehalten. In einem Fall waren das offenbar Tanzveranstaltungen, Zebumärkte und Familienstreitigkeiten.
Wir sind nicht bis Morondava zurück gefahren sind, sondern nur bis zum Kirindy-Wald. Das ist ein Trockenwald, der in der Regenzeit ordentlich Wasser abbekommt, danach aber ein halbes Jahr lang durchtrocknet und in einen Dornröschenschlaf fällt. Die Stämme waren in Schimmel-Tarn mit grünen und weißen Flecken überzogen. Auf den dünnen Bäumchen und im trockenen Unterholz waren keinerlei Insekten zu sehen.
Die Stars des Waldes, die Lemuren, sind aber im Trockenen umso besser zu beobachten. Hier gibt es auch Fossas, das größte Raubtier Madagaskars - und auch ein großer Fan kleiner Lemuren. Das erste lag fast vor unserer Tür und hatte es sich unter einer Gruppe Lemuren gemütlich gemacht, die es dann oben im Geäst selber nicht mehr so gemütlich fanden.
Auf einem Nachtausflug hat unser Führer massenhaft nachtaktive Lemuren aufgetrieben. Auch den kleinen Mausmaki, der mit großen Augen nach schmackhaften Blättern Ausschau hält. Es war erstaunlich, wieviele leuchtende Augen der Wald im Dunkeln bekam.