Madagaskar 2019

01/09/2019 bis 21/09/2019

01/09/2019

Antananarivo

03/09/2019

Antsirabe

04/09/2019

Ranomafana

Uns stand ein weiterer Reisetag bevor. Denn unser eigentliches Ziel war der Ranomafana Nationalpark, der mit weiteren 200km eine weitere Tagesreise südlich liegt.

Die Fahrt bot in den kurvenreichen Tälern schöne Ausblicke auf die Parzellen der Reisterrassen, die von grau bis grün und trocken bis geflutet alle Phasen des Reisanbaus präsentierten. Auf den Feldern und an der Straße sieht man, dass auch die kleinen Kinder mitarbeiten. Die Größeren tragen schon Lasten oder schieben Karren, während die Kleineren die Babys tragen. Überhaupt haben wir Unmengen an Kindern gesehen. Nur die Hälfte der Bevölkerung ist erwachsen.

Nach einer Weile nahm die Dichte der Felder zum ersten Mal seit Tana ab. Zwischen den beackerten Flächen machten sich erst zögerlich dann mehrheitlich öde Graslandschaften breit. Aus den erodierten Bergkämmen ragten dicke, runde Felsbrocken hervor, die uns an die Kopjes in der Serengeti erinnerten. Davon abgesehen wurde die Fahrt etwas langatmig.

Gegen Ende der fast sechsstündigen Fahrt hat sich das Landschaftsbild schleichend aber letztlich komplett geändert. Der Ranomafana Park ist ein dichter, tropischer Regenwald. In dem ansonsten recht baumlosen Hochland sind die überwucherten Hänge der Schlucht eine Augenweide. Ein Wasserfall liegt in der Nähe des Parkeingangs und bildet das Tor zu dieser tollen Gegend.

Am Abend hat unser Fahrer schon die Führerin Chantelle für uns aufgetrieben, mit der wir einen Nachtspaziergang unternommen haben. Leider finden die seit einiger Zeit nicht mehr im Park selbst sondern entlang der Landstraße statt. Das klang nicht sehr abenteuerlich, hat sich aber dennoch wirklich gelohnt.

An den steilen Wänden wuchern Farne und üppige Büsche zwischen den Bäumen. Nach Einbruch der Dunkelheit tummeln sich dort Frösche und Chamäleons. Auf letztere waren wir besonders scharf. Tatsächlich konnten wir einige davon sehen. Die kleinsten waren nicht größer als ein Finger.

Auch klein aber noch höher im Kurs stand bei uns der Mausmaki. Die Guides haben eine Banane auf einem Baum verschmiert. (Unwiderstehlicher Geruch.) Und schon kam einer dieser superniedlichen Mini-Lemuren angehüpft. Mit riesigen Augen wurde der Bananenschleim begutachtet und gegen das gefährliche Rascheln der Ratten im Unterholz abgewogen. Banana wins! Aber mehr als ein paar Sekunden können diese nervösen Fellbällchen ohnehin nicht stillhalten. Interessanterweise gehören auf Madagaskar Ratten - stellvertretend für echte Raubtiere - zu den wenigen Schwerverbrecher, die die etwa faustgroßen Goldstücke fressen könnten. (Das Universum möge das verhindern!)

05/09/2019

Früh am Morgen haben wir unsere Führerin Chantelle wieder getroffen, um den Ranomafana Nationalpark zu besuchen. Sie hat zwei "Animal Spotter" angeheuert, die für uns durch den Park streunern, um nach Lemuren Ausschau zu halten.

An der Hauptstraße führt ein steiler Weg hinab zu einer Brücke über den Namorona Fluss. Auf der anderen Seite der Schlucht liegt das geschützte Gebiet. Schon nach ein paar Schritten hatte uns der dichte Wald verschluckt. Obwohl es für einen Regenwald ziemlich trocken wirkte, wuchs alles in Schichten übereinander: Lianen, Ranken, Farne, Bäume, Epiphyten und über allem eine Schicht Flechten. Schon der Spaziergang war toll.

Doch auch die Lemuren ließen nicht lange auf sich warten. Chantelles Handy klingelte, und nach ein paar Ahas und Hms ist sie in irgendeine Richtung quer durchs Unterholz losmarschiert. Ihre Späher hatten den goldenen Bambus-Lemur (oder „Lemührr“, wie sie hier sagen) entdeckt. Das ist eine der niedlichsten Arten, falls solche wertenden Abstufungen überhaupt erlaubt sind. Herzerweichend haben sich zwei Lemüren einen Bambus-Snack geteilt.

Und so ging es einige Stunden und einige Lemurenarten weiter. Insgesamt sechs Arten haben die Führer aufgetrieben. Für eine Gruppe von Sifaka-Lemuren mit einem Neugeborenen hat Chantelle uns fast rennend in eine etwas entlegenere Ecke des Walds gejagt. Dort ist die Gruppe auch noch einen steilen Hang hinauf gehüpft. Ohne Rücksicht auf Verluste sind die Späher mit uns hinterher. An morschem Bambus und durch knietiefes Laub und Unterholz sind wir hochgestolpert. Letztendlich sind wir aber dadurch belohnt worden, den schönen Tieren ganz nah ein wenig beim Mittagessen zusehen zu dürfen.

Auch wenn das Hauptaugenmerk im Park auf den Lemuren liegt, konnten wir daneben noch einige Chamäleons, Insekten und sogar den eigentlich unauffindbaren Blattschwanz-Gecko sehen.

Unser Fahrer Leonid hat uns am Nachmittag in die etwas weiter im Tal liegende Ortschaft gefahren. Dort gibt es nämlich ein Thermalbad. Vor der malerischen Kulisse der regenbewaldeten Hänge liegt das Freibad in einer Flusskehre. Über eine Hängebrücke gelangten wir zum Eingang. Mit einer frisch erstandenen Badekappe haben wir uns unauffällig unters Volk gemischt. Das ist in einem afrikanischen Dorffreibad nicht ganz einfach. Aber die meisten Leute waren mehr damit beschäftigt, nicht zu ertrinken oder sich am Beckenrand fotografieren zu lassen. Das Wasser aus einer heißen Quelle war nicht länger als ein paar Minuten auszuhalten - ein madagassischer Onsen. Abends haben wir dann im Reiseführer gelesen, dass das Wasser leicht radioaktiv sei. Naja, vielleicht hilft es gegen Malaria?

07/09/2019

Baobabs bei Morondava

08/09/2019

Tsingy

10/09/2019

Kirindy

12/09/2019

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14/09/2019

Mahambo

15/09/2019

Sainte Marie